SCREECHING WEASEL

Emo CD

Nicht einmal ein Jahr ist es her, dass uns SCREECHING WEASEL mit ihrem letzten Album beglückt haben, da ist es schon wieder soweit. Irgendwie haben sie es geschafft, die letzten paar Platten alle komplett anders wirken zu lassen.

War "Bark Like A Dog" noch irgendwie sommerlich unbefangen, wurden sie auf "Television City Dream" auf einmal brutal aggressiv. Das neueste Werk klingt nun wie die Abschlussarbeit eines Selbstfindungskurses, an dessen Ende sich Ben Weasel nun - trotz aller Probleme - des Lebens freut.

Es ist soetwas wie die Aufarbeitung seiner Vergangenheit, seiner Lage, seiner Gefühle (Die Platte heisst ja nun auch "emo", da kann ich das auch mal so dumm sagen) und was weiss ich sonst noch.

Zwischen den Zeilen klingt diese Platte dadurch auf ihre Weise noch um einiges böser als der Vorgänger Wer SCREECHING WEASEL-typische Singalongs erwartet wird weitestgehend enttäuscht werden.

Diese Platte hat eher was von einem Buch: Man muss sich ein wenig mit ihr befassen, um ein endgültiges Urteil fällen zu können, und wenn man sie denn mag, kann man sie alle Nase lang mal wieder aus dem Regal holen und nochmal durcharbeiten.

Die meisten (ehemaligen) Fans werden wohl enttäuscht sein, aber das ist dem Weaselmeister laut seinem im Booklet abgedruckten Kommentar egal. Das Cover wird von zwei Sonnenblumen geziert.

Ich bin verwirrt, ich finde die Platte als Ganzes sehr schön und ich muss auch mal irgendwas für meine mentale Ausgeglichenheit tun.