NEAL CASAL

No Wish To Reminisce CD

Bei diesem Promo kommt echt die Frage auf, wozu jemand eine Bandinfo braucht, die verdammte vier Seiten lang ist. Irgendwie passiert dies in letzter Zeit immer öfters, und man kann nicht umhin, sich zu fragen, ob sich gewisse Schreiber bei Rough Trade oder anderen Vertrieben und Labels in Bandbiografien so ausleben können, dass sie es wirklich für nötig halten, vier ganze Seiten lang eine Platte anzupreisen.

Okay, diese hier hat Neal Casal, der Künstler, sogar selbst geschrieben - wie prätentiös! Dabei geht es dabei doch nicht einmal um einschneidende Maßnahmen zur Verbesserung der Welt, sondern nur um simple, countrylastige Popmusik.

Man hört ein wenig Neil Young (mag auch sein, dass man sich das aufgrund Neal Casals wilder Frisur auf dem Cover der Platte nur einbildet) durch, ein wenig die ROLLING STONES (wegen des Keyboards in "Down a strange street") und THE DOORS ("Remember what it's like").

"A message I can send" gibt einem den Rest, denn da benutzt Casal doch glatt ein Wahwah-Pedal, und das geht nun wirklich überhaupt nicht - außer man heißt James Blunt und will Frauen mittleren Alters beeindrucken.

Und zusätzlich dazu sind Musiker, die man als Künstler bezeichnen muss, da sie sich selbst so wichtig nehmen, dass sie eine vierseitige Novelle über ihre eigene Platte schreiben, unerträglich.

Insbesondere, wenn sich in besagten Infos Sätze finden wie "This record should be listened to under headphones - there you'll hear the minute details that took us so long to finesse." Grenzenlose Selbstüberschätzung, gepaart mit aufdringlichem Narzismus sozusagen.

(04/10)