DEAD BROTHERS

Wunderkammer LP/CD

Die dritte reguläre Platte des Schweizer Beerdigungsorchesters auf Voodoo Rhythm. In gewohntem Down-Tempo interpretieren die DEAD BROTHERS elf Lieder aus verschiedenen Traditionen. Diesmal gibt es unter anderem einen Blues-Stomp ("Old pine box"), Swing der 20er Jahre ("Greek swing"), eine Arabeske ("Mustapha"), ein Shanty, Jazziges, das von Marlene Dietrich popularisierte Friedrich Holländer-Stück "Wenn ich mir was wünschen dürfte" ( heißt hier "Marlene") und zum Abschluss eine Hillbilly-Nummer ("Fred") in Angedenken an ein früheres Bandmitglied.

Dabei bleibt das Album erstaunlich homogen. Dafür verantwortlich ist der DEAD BROTHERS-Sound, instrumentiert mit Trompete, Akkordeon, Banjo, singender Säge, Schlagzeug und so weiter und so fort.

Darüber weben sich die unwiderstehliche Stimme von Dead Alain ("Trust in me ... you can sleep safe ... slowly but surely your sense will cease to resist" aus dem eingängigsten, fast schon poppigen Stück "Trust in me") und das genial-kaputte Organ von Dead Delaney ("Time has gone").

"Wunderkammer" könnte tatsächlich das "Weiße Album" der Band werden. Es ist definitiv ein Höhepunkt des noch jungen Musik-Jahres, und nicht nur für Voodoo Rhythm/DEAD BROTHERS-Aficionados.

Neben der neuen Platte und der anstehenden Tour, gab es Ende Februar in Basel auch die Premiere des DEAD BROTHERS-Dokumentar-Films "Death Is Not The End" (slowboatfilms.com). Pflichtkauf für Fans und Sympathisanten; Reinhörpflicht für alle anderen! (09/10)