GARY NUMAN

Jagged CD

Es ist ja fies, Bands und Musiker immer an ihren ollen Klassikern zu messen, aber die Messlatte hängt im Falle von Gary Numan nunmal auf Höhe des 1979er "Replicants"-Albums seiner Band TUBEWAY ARMY. "Are friends electric?" fragte er damals, hatte mit seinem charakteristischen Synthie-Sound ein ganzes Genre geprägt und in den folgenden Jahren auch mal Probleme, sein einstiges Level zu halten.

Wenn also jemand wie Numan 27 Jahre später versucht, an den einstigen Erfolg anzuknüpfen, dann ist die Chance des Scheiterns groß - und die Begeisterung ebenfalls, wenn der Versuch gelingt.

Nachdem Numan in den letzten Jahren große Wertschätzung seitens sich auf ihn berufender Musiker erfuhr, knüpft er nun mit "Jagged" direkt an den androiden Sound seiner frühen Karriere an, ist das Album eine reduzierte Synthie-Pop-Platte, auf der seine markante Stimme einerseits und getragene, an Streicher erinnernde elektronische Sounds andererseits im Vordergrund stehen.

Bei ein paar Songs allerdings sind auch reale Musiker zu hören, so trommelt stellenweise Jerome Dillon von NINE INCH NAILS, und an anderer Stelle treten Ex-CURVE-Drummer Monti oder Martin McCarrick (unter anderem SIOUXSIE & THE BANSHEES, THERAPY?) in Aktion.

Macht alles in allem ein sehr angenehmes, tranciges Album, das auf kitschigen Bombast verzichtet, auf dem sich aber auf Anhieb auch kein echter Hit entdecken lässt. (62:00) (07/10)