WILDERNESS

Vessel States CD

Im Prinzip könnte ich hier meine Besprechung aus Ausgabe #61 zu dem Debüt dieses Quartetts aus Baltimore noch mal verwenden, wo ich schrieb, dass es sich um eine Mischung aus PIL (vor allem der Sänger erinnert extrem an Mr.

Lydon) und der kantigen, britischen Postpunk-Gitarrenmusik Mitte der 80er handelt, versehen mit dem düsteren psychotischen Stammesgetrommel von KILLING JOKE. Und ein aktuellerer Bezugspunkt wären die sich monoton aufbauenden Gitarrenwände von LUNGFISH, die WILDERNESS mit einem ebenso bizarren Umgang mit Melodien versehen.

Daran hat sich auf "Vessel States" nichts geändert, was einerseits natürlich gut ist, andererseits leider zeigt, dass diese Band komplett auf der Stelle tritt. Was auf dem Debüt noch faszinierend war, erschöpft sich hier bereits schon beim dritten Song und führt höchstens zu gepflegter Langweile.

Man wartet gespannt darauf, dass sich bei den einzelnen Songs irgendwas entwickeln würde, in welche Richtung auch immer, aber WILDERNESS haben im Prinzip denselben Song neunmal mit leichten Variationen aufgenommen, was leider ein bisschen wenig ist, um damit ein komplettes zweites Album einzuspielen.

Wobei man das sicher auch über eine Band wie LUNGFISH sagen könnte, die eine Platte nach der anderen aufnehmen und ihren Sound dabei kaum variieren, aber scheinbar gibt es da doch noch feine Unterschiede.

(04/10)