HEFNER

The Best of Hefner 1996-2002 CD

Immer wieder schön, bestimmte Bands wiederzuentdecken und sei es nur durch die üblichen "Best of"-Platten, die wohl jeder Band mit gewisser Relevanz irgendwann blühen, selbst wenn sie wie im Fall der Engländer HEFNER nur insgesamt vier Studioplatten aufgenommen haben, zählt man mal ihre ebenbürtige B-Seiten-Sammlung "Boxing Hefner" nicht mit.

Für Leute, die die Band sowieso schon kennen, ist das natürlich eine recht überflüssige Angelegenheit, denn hier gibt es nichts, was nicht auch auf den regulären Releases drauf gewesen wäre, noch nicht einmal ein Bonus-Track der Japan-Versionen der HEFNER-Alben.

Mit 20 Songs gibt es hier aber in jedem Fall einen repräsentativen Querschnitt des Schaffens der Engländer, einer der besten damaligen Bands des Too Pure-Labels, von den ruppigeren früheren Songs wie der genialen Single "Pull yourself together" bis hin zur stärker elektronischen Ausrichtung des letzten Albums "Dead Media", was deren Sänger, Gitarrist und Songwriter Darren Hayman dann bei THE FRENCH nicht ganz so überzeugend weiterführte.

Überhaupt wären HEFNER ohne die scharfzüngigen Lyrics Haymans und seiner Fähigkeit stilistisch raffinierte Popsongs zu schreiben kaum denkbar, man nehme nur einen Song wie "The day that Thatcher dies" vom dritten Album "We Love The City", schöner man kann seinen Hass auf eine bestimmte Person kaum verpacken.

Genauso wie generell mit dem Schaffen der Band immer eine gelungene Abrechnung mit der englischen Gesellschaft verbunden war. Da ihre Studioplatten gar nicht mehr so leicht aufzutreiben sind, ist diese Compilation natürlich eine schöne Möglichkeit, einem eine der besseren englischen Popbands der 90er wieder ins Gedächtnis zu rufen, die eigentlich viel mehr Beachtung verdient hätte und mich immer an eine Mischung aus VIOLENT FEMMES und Howard Devotos Band LUXURIA erinnert hatten, alleine schon durch die stimmliche Deckungsgleichheit zwischen Hayman und Devoto.

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