ISIS

SGNL>05 CD

Rerelease der ersten ISIS-Platte für Neurot von 2001, einer EP mit fünf Stücken, die es auf eine Laufzeit von gut 30 Minuten bringt. Eine Fortführung ihrer Sessions für das im Jahr zuvor entstandene Album "Celestial", weshalb die Songs auch von 12 bis 16 durchnummeriert sind und mit "SGNL>05" quasi der Nachfolger von "SGNL>01" bis "SGNL>04" enthalten ist, womit ISIS schon sehr früh verdeutlicht haben, dass sie nicht nur irgendwelche grunzenden Krachbuben sind, sondern ein ästhetisch hochwertiges Gesamtkunstwerk im Sinn haben.

NEUROSIS sind hier natürlich nicht weit, an die die dichten Gitarrenwände und das monotone, kraftvolle Stammesgetrommel der Band um Sänger/Gitarrist Aaron Turner stark erinnern. Dabei gelingt ISIS aber ebenso deutlich ihr eigener, mächtig einschüchternder Sound, eine Art epischer Doom-Ambient, der aber weniger auf Monotonie wie bei SUNN 0))) basiert, als durch konkrete Veränderungen der Rhythmik und einem Hinarbeiten auf bestimmte Höhepunkte charakterisiert wird.

Unter diesem Gesichtspunkt sind ISIS inzwischen die besseren TOOL geworden, die auf deren Metal- und Alternativrock-Scheiß verzichten und auf einem experimentelleren, offeneren Level Rockmusik wirklich noch befruchten und bereichern können.

Höhepunkt dieser gelungenen EP ist allerdings der knapp elfminütige sphärische Ambient-Remix von "Celestial (Signal Fills the Void)" durch GODFLESH-Mastermind Justin Broadrick. (8)