COSMIC CASINO

Ballads For Bastards CD

COSMIC CASINO haben mit ihrem Debüt im letzten Jahr eine Art Konsensplatte für mich und mein Umfeld abgeliefert: Das Werk der Band aus dem SPORTFREUNDE STILLER-Umfeld glänzte nicht etwa mit chartkompatiblem Material, sondern steckte voller begeisterndem Indierock, der Laune machte und neben einem guten Gespür für Pop auch über das entscheidende Quäntchen Lärm verfügte.

Mit den anschließenden Live-Shows wurden dann auch die letzten Zweifel weggefegt: Hier ist eine Band auf dem Sprung zu etwas Großem. Umso besser, dass ihr zweites Album "Ballads For Bastards" schon seit ein paar Wochen durch mein Wohnzimmer fliegt und dabei immer wieder den Weg in die Stereoanlage gefunden hat.

Wobei es schon mal den entscheidenden Langzeittest bestanden hat: Die neuen Perlen der Bayern stehen der Brillanz von "Be Kind And Be Cause" in kaum etwas nach. Der wesentliche Unterschied: Die klaren Referenzen haben sich verflüchtigt.

Typische WEAKERTHANS- oder FIRESIDE-Songschemata (von welchen ich zur besseren Beschreibung des Debüts Unwissenden gegenüber immer schwafelte) sind eigenwilligen, erdigen Kompositionen gewichen.

Welche zumindest diejenigen als unverwechselbar für COSMIC CASINO definieren dürften, die dem Charme der Band ebenfalls in letzter Zeit erlegen sind. Der Überraschungseffekt, hier eine deutsche Band völlig unverkrampft Indierock ohne jede Schubladenattitüde spielen zu hören, ist natürlich weg.

Nicht aber die Freude darüber. Vielleicht sind es diesmal im Ganzen auch eine Portion weniger echte Hits, nicht mehr ganz so viele direkt hervorstechende Perlen. Dafür wurde die Spannbreite zwischen ruhigen Momenten und forschen, tanzbaren Tracks noch mal erweitert.

Und Schätze finden sich unter den elf Songs dennoch zuhauf ... übrigens nicht zwangsläufig immer verborgen. Abermals eine sehr schöne Angelegenheit also. (48:01) (8)