V.A.

Kurbad St. Pauli: Nackt vom Fünfer CD

Hamburg St. Pauli ist wieder einmal Vorreiter in Sachen Stilsicherheit. Eine imaginäre Badeanstalt als Musiklabel, betrieben von Schwimmbadtechnikern, die sich für Musik interessieren. Die erste Veröffentlichung des Labels ist ein Sampler mit den laut Pressesprecher "fünf besten Bands, die wir finden konnten".

Diese Künstler werden nicht einfach ins kalte Wasser gestoßen. Eine anständige Präsentation braucht ungewöhnliche Ideen. Das Kurbad St. Pauli schickt die "Geheimwaffe" ins Rennen. 1.200 kleine Startblöcke, handgefertigt aus hellblauen Schwimmbad-Kacheln, stehen seit Anfang Mai in den Plattenläden, Szenekneipen und anderen Eventlokalitäten von 30 deutschen Städten herum.

In jedem silikonverfugten Fliesenblock befinden sich 14 Sampler-CDs zum "zeitgemäßen" Stückpreis von 4,99 Euro. 20 Songs sind drauf, von den bislang eher unbekannten Musikern und Bands Catharina Boutari, MARFA, GALLMUCKE, LHAMA und BECKENRAND.

Letztere scheinen die Spaßmacher in der Runde zu sein, fürchten sich weder vor einem Satz wie "Ich bin der GEZ-Mann!" noch vor Ska-Anleihen. Die Sängerin Boutari beeindruckt mit kurzen, gefühlvollen Songs aus Pop und Poesie.

Die verbleibenden drei Bands bieten mit solide gespieltem Indepedent und Rock die Erfüllung an. Ein Gewinnspiel mit Kachelscherben gibt es auch und die geschmackvolle Fliesenvase sogar noch obendrauf.

Mehr dazu auf der offiziellen Homepage der Hamburger. Wieso können eigentlich nicht alle Freibäder so cool sein wie das Kurbad St. Pauli? (10)