SHADOWS FALL

Fallout From The War CD

Der Begriff "New Wave Of American Heavy Metal" ist in der härteren Musikszene inzwischen fest etabliert und mitgeprägt haben ihn neben AMERICAN HEADCHARGE unstrittig SHADOWS FALL. Und was damals SEPULTURA für Roadrunner Records waren, sind heute SHADOWS FALL für Century Media.

Die Band schlug schon mit dem 2003er Werk "The Art Of Balance" nicht nur bei mir ordentlich ein, sondern erspielte sich weltweit mit ihrer fulminanten Mischung aus Thrash Metal und großartigen Melodiebögen eine große Fan-Basis, auch die Verkaufszahlen sprechen Bände.

Die Produktion von "The Art Of Balance" hat abermals Freund und Fetter-Sound-Garant Zeuss übernommen, so dass keiner eventuelle Einbussen im unglaublichen Sound der Thrasher befürchten muss.

Was jedoch sofort auffällt, ist der neue Härtegrad, der hier an den Tag gelegt wird. Die eingestreuten Melodien sind jetzt mehr in den Hintergrund gerückt und machen den Sound insgesamt kompakter, was sich auch in der Spielzeit der einzelnen Songs niederschlägt.

Epische Ausbrüche à la "A fire in Babylon" mit seinen über sieben Minuten Spielzeit lässt "Fallout From The War" komplett außen vor. Eine Entwicklung, die vor allem den älteren Fans der Band zu Gute kommen dürfte.

Bis auf den offensichtlich bei AS I LAY DYING entliehenen Anfang von "Deadworld" gibt sich der Fünfer denn auch gewohnt selbstständig und baut seine eingangs erwähnte Sonderstellung völlig zu Recht aus.

Keine einzige Sekunde des Albums bleibt ungenutzt, kein einziger Song verdient das Prädikat "Lückenfüller". Nein, SHADOWS FALL zeigen mit "Fallout From The War" einen neuen Weg, wohin sich die Szene entwickeln könnte.

Sehr gewöhnungsbedürftig ist allerdings "December", bei dem ich mich des Gefühls, dass da stellenweise ein Vocoder benutzt wurde, irgendwie nicht erwehren kann. Dafür entschädigt das anschließende "Mark of the squealer" dann wieder druckvoll und wischt auch den letzten zaghaften Zweifel weg, um dann abschließend dem großartigen DANGEROUS TOYS-Coversong "Teasin' Pleasin'", der geradezu nach Haarspray und Glitter riecht, Platz zu machen.

Platte des Monats? Wüsste nicht, wer das im Moment noch toppen könnte. Pflichtkauf! (41:55) (9)