FIRST NATION

s/t CD

Okay, ich habe es ja so gewollt - was finde ich auch Gefallen am ANIMAL COLLECTIVE. Nun hat sich aus deren Grundidee eine ganze Szene entwickelt, die sich unter anderem um das New Yorker Label Paw Tracks tummelt.

Dabei kann man sich bei den Nachkömmlingen manchmal wirklich nicht sicher sein, ob man alles von ihnen noch gut finden kann, ja darf. Auch SONIC YOUTH nehmen alle ihre Proberaum-Ideen auf - aber pressen sie diese deshalb auch alle gleich auf Platte? Nach dem ersten Durchlauf der FIRST NATION-Scheibe hatte ich das Gefühl, dass auch diese drei Ladies, die ihren Sound selber mit den Worten "Pygmäen treffen Wu-Tang im Himmel" recht verwirrend umschreiben, hätten mit ihren Aufnahmen umgehen selektiver sollen.

Manche Idee klang unausgegoren, allerdings hat diese neue Art von Folk mit Psychedelic-Touch halt eine Eigenheit: Mit jedem Durchlauf nimmt man ihn anders wahr. Und so weiß ich nun nach mehrmaligem Hören dieser Scheibe gar nicht so richtig, wie ich sie einzuordnen habe.

Bei FIRST NATION dominiert der Gesang. Dreistimmig, teilweise mehrfach übereinander gelegt, fungiert er als eine Art Instrument. Ansonsten erinnert die Scheibe ein wenig an die ebenfalls in NY ansässige GANG GANG DANCE.

Einen echten Ohrwurm vernimmt man nicht wirklich, die Platte bewegt sich auf konstantem Niveau, vielleicht sticht ja ein wenig der Track "monkey" heraus - aber das ist rein subjektives Empfinden und kann morgen schon wieder anders sein.

Es ist schwierig, solch experimentellen Sound einzuordnen, und vor allem, ihm eine Wertung zu verpassen. Versteht die fünf Punkte nicht als Ausdruck öden Mittelmaßes, sondern vielmehr, als ein Zeichen dafür, dass diese Platte mit Sicherheit extrem die Lager spaltet, sprich die eine Hälfte gibt volle Punktzahl, die andere wird sich gar nicht erst damit befassen wollen.

Ich befinde mich irgendwo dazwischen, wahrscheinlich eher zur ersteren Option neigend, eine subjektive (7) sag ich mal. (32:10) (5)