MEDLEY JUKEBOX

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Die Band ist wohl aus MYEIN hervorgegangen. Kennt ihr nicht? Ich auch nicht, egal. Sie wollen die Musik neu erfinden, zumindest versucht das Label den Eindruck zu vermitteln. Das sehe ich aber ein wenig anders, denn sie werfen lediglich all ihre verschiedenen Einflüsse in einen Topf und pressen daraus einen eigenen, charakteristischen Sound zusammen.

Die drei Stücke, die mit Längen zwischen zehn und zwanzig Minuten glänzen, sind in meinen Augen nicht gerade Aushängeschilder. Klar sind sie technisch gut vorgetragen, und, klar, sind einzelne Passagen wirklich interessant und innovativ, aber halt eben genauso oft mit einfallslos zusammengeklauten Riffs und Beats zu endlosen Prog-Orgien verkleistert, die in sich keinen Sinn ergeben.

Ich kann keinerlei Spannungsbögen, und nahezu null Songwriting oder Arrangement erkennen, das auch nur annähernd Spannung aufkommen lassen könnte. Fünfzig Minuten lang dahinplätscherndes Klingelklangel.

Dass hier MARS VOLTA, R.H.C.P. und meinetwegen auch ein paar Krautrock-Urväter Pate standen, hört man schon, aber MEDLEY JUKEBOX fehlt einfach der rote Faden und der Mut zum Experimentieren, denn bei all dem bedeutungsschwangeren Herangehen bedient man sich letzten Endes doch nur oft schon gehörter Grundideen aus Rock und Pop.

Da fehlt halt das entscheidende Etwas, was mich davon abhält, jetzt die Stop-Taste zu drücken! (50:05) (04/10)