GATECRASH

Millimeterarbeit CD

Diese CD hat mich vor eine große Frage gestellt: Warum gefallen mir Lieder mit deutschen Texten besser als "songs" mit englischen "lyrics", obwohl sie musikalisch genau gleich klingen? Vollständig beantworten konnte ich mir diese Frage nicht, aber ein paar Gründe gibt es wohl schon: Erstens gibt es kaum deutsche Bands, die ihren Akzent in ihrem englischen Singsang verbergen können und zweitens muss der Texter bei deutsch Gesungenem wohl viel mehr Acht darauf geben, dass das Ganze weniger nach Schlager, sondern mehr nach Kunst und postmoderner Poesie klingt.

Aber nun zum Werk von GATECRASH: Mit ihrem Debüt bringen die vier aus der Gegend rund um Duisburg über das hauseigene Label Schurkenstadt Records ein ziemlich dick produziertes Album heraus, auf dem jedes der elf Lieder nicht nur aufgrund der markanten Stimme einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Auf das erste Hören mag es nach 08/15-Punk'n'Roll klingen (was es für die englisch gesungenen Titel auch bleibt), aber irgendwie findet man dann doch etwas, an dem man hängen bleibt. So sind es eben bestimmte (deutsch gesungene) Textfragmente, um- und verformulierte Redewendungen und schöne metaphorische Andeutungen, die man sich merkt.

Aber bitte im Abstand von plusminus zwei Tagen keine MUFF POTTER oder eine der anderen deutschsprachigen Bands mit englischen Bandnamen hören, sonst werden die Einflüsse doch etwas zu klar ersichtlich.

(38:34) (07/10) Auf der Ox-CD zu hören.