BRONX

s/t CD

Verdammt, was soll man hierzu schreiben, ohne dass die Sache abgewertet wird? Es ist auf jeden Fall das beste Album, das ich seit langem in die Finger bekommen habe. Nachdem ich mir Anfang 2004 das Debüt des Vierers aus Los Angeles besorgt hatte, hat es fast ein ganzes Jahr gedauert, bis die Scheibe meine Anlage wieder ab und zu verlassen durfte.

Danach war erst einmal Warten angesagt, und jetzt, wo THE BRONX zurück sind, weiß ich, dass es sich gelohnt hat. Allerdings hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, welche Richtung das zweite Album (die Band ist so unverschämt cool, die Sache ein zweites Mal selbstbetitelt zu belassen) einschlägt.

Ja, das Ding ist ein ganzes Stück langsamer ausgefallen, geradezu zurückgelehnt und erschreckend durchdacht, hat nur noch an wenigen Stellen etwas mit der hyperventilierenden Aufbruchstimmung des Debüts zu tun.

Was passiert ist? Die Band schreibt bessere Songs und scheißt auf Erwartungen. Nachdem seltsam anmutenden Intro "Senor hombre de tamale", legt die Band mit "Small stone" los und schafft es problemlos, das erste Album in zweiundfünfzig Sekunden zusammen zufassen.

Was danach kommt, trotzt jeder Beschreibung und muss selbst gehört werden, damit man es versteht. Aber das war ja schon vorher das Problem einer Band, deren ungebündelte Energie nur schwer einzuordnen war und die damit ignorante und geradezu lächerliche Vergleiche provozierte.

Ich denke, das wird sich auch beim Zweitwerk nicht ändern, die Aggression von Stücken wie "Shitty future", "Rape zombie", "Around the horn" oder "History's stranglers" entzieht sich meinem Wortschatz.

Ganz zu schweigen von der unbeschreiblichen Schönheit, mit der ein Stück wie "Dirty leaves" aufwartet. "Welcome to your shitty future!" (33:57) (10/10)