JEFF WALKER UND DIE FLÜFFERS

Welcome To Carcass Cuntry CD

Puh, so was ist doch prädestiniert, komplett in die Hose zu gehen. Mit Grausen erinnere ich mich an das fürchterliche "Onkel Tom"-Projekt des SODOM-Bosses oder an diverse andere Kasper, die meinten irgendwelche artfremden Songs metallisieren zu müssen und das dann noch ganz furchtbar lustig fanden.

Komischerweise hat Ex-CARCASS-Sänger und -Bassist Jeff Walker mit seinem Vorhaben, Country- und countryartige Songs in ein Metal-Gewand zu verpacken, nicht komplett in die Scheiße gegriffen, wie es zu erwarten gewesen wäre.

Das mag daran liegen, dass er den goldenen Mittelweg zwischen ernsthafter Adaptierung und Parodie gefunden hat, er sich der Songs respektvoll, aber auch mit einem Augenzwinkern angenommen hat.

Walker hat mit Hilfe von zig Mitmusikern (unter anderem von AMORPHIS, ANATHEMA, Shane Embury von NAPALM DEATH, Nicke Andersson von HELLACOPTERS, Ex-FAITH NO MOREs Billy Gould, aber auch seine Ex-CARCASS-Kollegen Bill Steer und Ken Owen) Songs von Johnny Cash, Neil Young, Kris Kristofferson, Hank Williams oder John Denver in eine Art "Death Country" verwandelt, was eigenartigerweise fast über die ganze Distanz wirklich gut funktioniert.

Was er sich aber bei der Umsetzung des Schlagers "Mississippi" gedacht hat, würde mich echt interessieren, das ist so unglaublich furchtbar, was aber wohl an der Beschissenheit des Originals liegt.

Dem gegenüber stehen dann aber auch wirkliche schöne Versionen von dem ollen "The end of the world" von Skeeter Davis oder Neil Youngs "Keep on rockin' in the free world". Aber der Song funktioniert wohl immer.

(07/10)