GREEN HORNET

Going Down CD

GREEN HORNET, nicht GREEN HORNETS! Die Herrschaften haben mit den Alopecia-Stallhornissen nichts zu tun, sondern nennen vielmehr das niederländische Groningen ihre Heimat. Nun haben wir weltreisende Grenzgänger des Ruhrgebiets nämliches küstennahes Kleinod ja schon seit geraumer Zeit in unser Herzchen geschlossen, da die dort ansässigen Untertanen in konzert- und bandtechnischer Hinsicht immer wieder den ein oder anderen Fisch an Land ziehen, den man allenthalben nur als smakkelik bezeichnen kann.

Da wollten sich GREEN HORNET denn auch nicht lumpen lassen und haben sicherheitshalber mal allerhand sperrige Instrumentierung wie Harmonica und Orgel ins Studio gekarrt, um den Kopf des geneigten Hörers in rhythmische Nickbewegungen zu versetzen.

Und das hat doch tatsächlich geklappt! Die Platte groovet, sie shaket, sie hat Soul und man kann zu ihr mit Sicherheit auch ganz passabel "down goen", wenn ich das mal so sagen darf. Vereinzelt fühlt man sich an Kollegen wie THE DELTA ´72, THE JON SPENCER BLUES EXPLOSION und BANTAM ROOSTER erinnert, ohne dass die Holländer die erdig-bluesige Dreckigkeit Letzterer besäßen.

Triebfeder ist also vielmehr das aus dem Schritt kommende "Ooooohhh, bay-beeeee, yeeeaaahhh!" als das aus der Bauchspeicheldrüse entspringende "Yeah, YEAH, GODFUCKINDAMMIT, YEEEAAAHHH!!!".

Die in einem schlecht ausgeleuchteten Raum, einige spärlich bekleidete Frauen dazu und den Arsch voll mit 151 Swizzle, da könnte man bei einem Blick auf den Fußboden den Beat wohl durchaus finden.

Ja, das könnte man. Moment! Ich glaub´ ich hab´ die schonmal live gesehen, und zwar in Münster. Das spricht jetzt allerdings weniger gegen die musikalische Überzeugungskraft von GREEN HORNET, als vielmehr für die zunehmende Verkümmerung meines Langzeitgedächtnisses.