HOPE CONSPIRACY

Death Knows Your Name CD

"Endnote", das zweite Album der 1999 in Boston gegründeten THE HOPE CONSPIRACY, erschien bereits 2002, und als es dann zwei Jahre später an der Zeit gewesen wäre für ein neues Album, verkündete man stattdessen einen "Hiatus", den Winterschlaf, ein "bis auf weiteres außer Betrieb".

Eine sträfliche Entscheidung, denn die auch von Bridge 9 veröffentlichten Eastcoast-Extremsportler hatten sich bis dahin permanent gesteigert, sich den Ruf einer unglaublich mitreißenden, intensiven Live-Band erarbeitet.

Und statt darauf aufzubauen, nun also das Ende - das nicht endgültig gewesen sein sollte, wie die vor einigen Monaten erschienene "Hang Your Cross"-EP bewies. Von ihrer bisherigen Homebase Equal Vision waren THE HOPE CONSPIRACY zu Deathwish gewechselt, eine sehr kluge und absolut passende Entscheidung, denn wer außer CONVERGEs Jake Bannon sollte die Wut, den Schmerz, die Aggression, die in der Musik und den Texten des Fünfers an die Oberfläche tritt, besser verstehen können? Frontmann Kevin Baker, in der Pause mit BARS aktiv, hat seine Stimmbänder nicht einrosten lassen, schreit sich wie gehabt waidwund seinen Schmerz, seinen Frust, seine Wut aus dem Leib, nie böse bellend, sondern immer mit dem nötigen Quäntchen Melodie, und das zieht sich durch die ganze Band: Obwohl immer gerne (fälschlich) mit dem Rubrum Metalcore belegt, sind THE HOPE CONSPIRACY - hier mehr denn je - eher eine bleischwere Version von HOT WATER MUSIC, eine melodiöse Variante von CONVERGE, Brüder im Geiste von MODERN LIFE IS WAR.

Apropos: Produziert wurde "Death Knows Your Name" von Kurt Ballou, Jake Bannon hat sich mit Aaron Horkey um die (gelungene!) Optik gekümmert, und was das Line-up anbelangt, ist auch etwas Namedropping nötig: Tim Gossar von GIVE UP THE GHOST und BARS ist hier als Gitarrist dabei, ebenso Neeraj Kane von SUICIDE FILE, und Nate Newton (DOOMRIDERS, CONVERGE) sowie Dwid von INTEGRITY leihen stellenweise ihre Stimme für die Backup-Vocals.

"Death Knows Your Name" ist ein exzellentes, absolut begeisterndes Comeback-Album, THE HOPE CONSPIRACY gehören damit zu den ganz großen des Metiers und sollten sich bis zum nächsten "Hiatus" noch lange Zeit lassen.

(35:18) (9)