JOHNSON NOISE

Same LP

Um die Katze gleich aus dem Sack zu lassen, von JOHNSON NOISE , habe ich bis dato noch überhaupt kein Lebenszeichen registriert. Um so erfreulicher, dass dies jetzt geschehen ist. Dieser flotte Dreier aus Berlin weiß nämlich zu gefallen mit seinem Soundgebräu aus Psychedelic-Rock ´n´Blues .

Der erste Song "Motormadness" geht direkt gut nach vorne los und erinnert mich stellenweise an HAWKWIND, deren Song "Watcher" auch an späterer Stelle gecovert wird. Das zweite Stück "Neighborhood" geht die Sache dann etwas gemächlicher an.

Mit Wah-Wah-Gitarre und Freak-Orgel kommt gerne mal ein Psychedelic-Feeling auf. Mein heimlicher Favorit der Platte ist "Waiting everywhere for anybody", wo zwar noch einen Gang zurückgeschaltet wird, die Gitarren aber schön wabbern und die Vocals schonmal durch die Effektschleife gezogen werden.

Seite 2 der Platte kommt eher bluesrockig und experimenteller, sogar leicht noisy aus den Speakern in meinen Gehörgang. Besonders wird das bei dem fast 15 minütigen "Blind" in einer regelrechten Session bewiesen.

Gitarrenergüsse paaren sich hier mit immer extatischer werdenden Mundharmonika und Flötentönen. (Die werden dir hier nämlich beigebracht. cw) "Sitarvision", der letzte Song der LP läßt vermuten, auf welchen Kurs die Weichen gestellt sind.

Hier wirst Du nach Indien gebeamt und alle Freunde dickerer selbstgedrehter Zigaretten, werden diese wohl spätestens jetzt in Brand stecken. Alles in allem wird der Rock ´n´Roll auf der Platte zwar nicht revolutioniert und vor allem an den Vocals könnte durchaus noch gefeilt werden, aber dennoch eine gute Platte.

Auf eine Liveperformance in meiner Nähe würde ich mich ehrlich freuen.