TRANS AM

Sex Change CD

Drei Jahre sind seit "Liberation", dem letzten Album der Band aus Washington, DC vergangen. Der Titel "Sex Change" der neuen Platte beinhaltet durchaus auch einen "Sound Change", denn das Trio beginnt mit sehr soften, fließenden Synthiepop-Songs und einem an HEAVEN 17 erinnernden slicken Elektro-Funk.

Mal wieder die 80er also, wobei der Hang zum musikalischen Zitat ja nichts Neues bei TRANS AM ist, die sich so was aber wie gewohnt höchst eigenwillig aneignen und dem Ganzen auch wieder eine aggressive Kantigkeit verleihen.

Und bei "Conspiracy of the gods" klingt man auch wieder stärker nach straighter Rockband, bedient sich gleichzeitig aber auch dick aufgetragener symphonischer Synthie-Sounds, TANGERINE DREAM meets 80er-ZZ TOP im eigenwilligen Postrock-Universum dieser immer wieder überraschenden DC-Band, die diesmal aber Teile der Platte in Neuseeland aufnahm.

"Sex Change" klingt trotz des Hangs zu Abstraktion und Destruktion aber wesentlich geschlossener als "Liberation", was sicherlich an ihrer grundsätzlichen Eingängigkeit liegt, soweit man bei dieser Band überhaupt von so was sprechen kann.

Grund dafür sind vor allem jede Menge fast tanzbare Beats und melodische Elektronik-Sounds, die sich dann zum Beispiel bei "4,738 regrets" inklusive zarter Gitarrenklänge zu einem waschechten instrumentalen Popsong zusammenfügen, was sich ja auch schon in der Vergangenheit auf TRANS AM-Platten finden ließ.

Eine gelungene Rückkehr einer meinen musikalischen Kosmos seit Mitte der 90er immer wieder angenehm bereichernden Band. (9)