SPEEDBALL JR

For The Broad Minded CD

Auf den Highspeed-Stakkato-Surf à la Dick Dale kann ich ja nicht mehr so dolle, genau genommen klingen mir viele dieser Bands einfach zu gleichförmig. Ausnahmen bestätigen die Regel, und zwar immer dann, wenn durch feine Arrangements oder einfallsreiche Kompositionen ein Kontrapunkt zu den genretypischen Stereotypen gesetzt werden kann.

SPEEDBALL R: gelingt dies durch die Hammondorgel, mit welcher doch noch ein ewas anderer Akzent gesetzt werden kann. Die sympathische Truppe um Beat-Girl Alexandra, Frantic Fre, Freakey Frank und die Organistin Nitro Nikky (sowie aushilfsweise Orgelgöttin Cécile Musy) hat mit dem zweiten Album schön druckvolles Material für die Boxen des flammenverzierten Hotrods geschaffen, natürlich kaum große Innovationen, aber alles schön auf den Punkt gespielt, nicht zu antik produziert, und auch nicht zu metallisch, wie es mehr und mehr bei bärtigen Ex-Moshern in die Mode gekommen ist.

Warum ausgerechnet einer der ödesten Surf-Songs aller Zeiten, "Pipeline" der CHANTAYS, wieder aufgewärmt werden muss, ist mir nicht ganz klar, aber sie haben es wenigstens schön umarrangiert, einen neuen Schluss spendiert und es klingt allemale besser als die scheußlichen Junkie-Versionen, die Johnny Thunders gerne zum Besten gab.

Okayes Album, ohne große Höhen und Tiefen. (7)