TOSSERS

Agony CD

Immerhin, zumindest vom Artwork her sieht "Agony" aus wie eine typische Victory-Platte. Vom Schriftzug mal abgesehen ist das Cover so düster, dass es auch das einer Metalcore-Band sein könnte, und man kann sich eigentlich keinen größeren Gegensatz vorstellen, als den zwischen dem Dämonen-Artwork und der fröhlichen irischen Saufmusik der TOSSERS.

Die dürften ihren Victory-Deal, der mit dem 2006er-Album "The Valley Of The Shadow Of Death" begann, aber wohl eher Tony Brummells Irish Pub-Besuchen im heimischen Chicago verdanken als einer Affinität zum sonstigen Labelprogramm.

Nun mangelt es in den letzten Jahren sicher nicht an Punkbands, die sich an irischer Folklore versuchen und dabei mal peinlich, mal ganz brauchbar wirken, doch die TOSSERS sind seit ihren Anfängen bei Thick Records eine Ausnahme: Hier steht nicht polternde Bierseligkeit im Vordergrund, sondern wirklich direkt an die POGUES und deren Vorbilder anknüpfende Volksmusik, gespielt von einer siebenköpfigen Formation unter Leitung von Tony Duggins, der auch für die vorzüglichen Texte verantwortlich ist.

Das Album bringt es auf erstaunliche 17 Songs, die sich zwar auch mal um die simplen Alltagsfreuden drehen ("Never enough"), aber auch grüblerisch die eigene Existenz hinterfragen ("Be") und wie gehabt klar Stellung beziehen gegen die US-Regierung und deren Irak-Desaster ("Political scum").

Unter all den POGUES-Epigonen sind mir die TOSSERS jedenfalls die liebsten. (48:28) (7)