SONS OF JIM WAYNE

Leaving The Cave CD

File under Platten, die einem wirklich Freude machen. Nach "Blackie's Bones" gelingt Bernd Uebelhöde und Stefan Kullik erneut eine wundervolle Umsetzung amerikanisch geprägten Alt Countrys mit speziellem Ruhrpott-Charme, denn auch diesmal versuchen die beiden nicht, ihre germanische Herkunft zu verschleiern, in Sachen Authentizität machen ihnen aber nach wie vor die wenigsten deutschen Bands etwas vor.

Erstaunlich an "Leaving The Cave" ist, dass die elf Songs quasi in zwei voneinander unabhängigen Sessions entstanden sind und erst im Studio von Oliver Zülch, der auch das neue NOTWIST-Album produziert, zusammengeführt wurden.

Das hört man der Platte nicht unbedingt an, auch wenn Uebelhöde und Kullik ihren Songs schon einen deutlichen Stempel aufdrücken, alleine schon gesanglich, denn das eigentümliche Gebrummel des ehemaligen FERRYBOAT BILL-Sängers/Gitarristen Uebelhöde ist einfach unverkennbar.

Neben den vermeintlich fröhlichen Banjo-Nummern finden sich auf "Leaving The Cave" aber ein paar wirklich überraschende Stücke, die eine dunklere, emotionale Note besitzen. Vor allem "Green" von Uebelhöde und das mit Piano und Geige unterlegte "Lonely in this town" von Kullik, eine Gänsehaut verursachende Begräbnisnummer par excellence, die man in dieser Form nicht unbedingt erwartet hätte.

Der Hit der Platte stammt dann auch wieder von Kullik, der mit "Not that kind" seinem Hang zu WILCO-artigen Melodien frönt, der aber dann aber SEBADOH-like leider in einem etwas fragmentarischen Stadium verharrt.

Aber auch das an 16 HORSEPOWER erinnernde "Falling stars" ist mehr als nur eine allzu offensichtliche Referenz an große Vorbilder. Mit 37 Minuten eine kurzweilige Angelegenheit, die einmal mehr beweist, dass echte und ehrlich empfundene Musik nichts mit Herkunft oder dem Einsatz möglichst vieler Tonspuren im Studio zu tun hat, sondern mit dem richtigen Feeling, und davon haben Uebelhöde und Kullik mehr als genug.

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