SMASHING PUMPKINS

Zeitgeist CD

Sieben Jahre nach ihrem bescheidenen letzten Album "MACHINA/The Machines Of God" sind die SMASHING PUMPKINS zurück, aber wer waren die SMASHING PUMPKINS eigentlich? Eine echte Band oder nur ein paar Typen, die seine Majestät Billy Corgan für einen bestimmten Zeitraum gnädigerweise um sich scharte? Die Pumpkins 2007 sind in jedem Fall nicht mehr als eine Söldnertruppe, wo neben Corgan von der Ur-Besetzung ausgerechnet Drummer Jimmy Chamberlin wieder auftaucht, der ja nach "Mellon Collie And The Infinite Sadness" gefeuert wurde, da seine Drogeneskapaden zum Tod des damaligen Tour-Keyboarders Jonathan Melvoin geführt hatten.

Böse Zungen behaupten, dass der Name dieser in den 90ern extrem erfolgreichen Alternativerock-Band nur wieder aufgewärmt wurde, da es mit Corgans Solokarriere nicht so doll lief und das ZWAN-Album wohl auch ein Flop war.

Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, zumal "Zeitgeist" oft klingt, als ob die Platte nur dazu gemacht worden wäre, um Live-Material für irgendwelche Riesenfestivals zu liefern. Ich muss zugeben, dass ich Platten wie "Siamese Dream" und "Mellon Collie And The Infinite Sadness" (und "Gish" eigentlich auch) eine zeitlang wirklich mit großem Genuss gehört habe, denn Corgans songwriterische Mischung aus Dreampop, Psychedelic und Stadionrock plus eine gesunde Portion Pathos hatte tatsächlich mehr Charme, als es bei vielen anderen angesagten Alternativerock-Acts der Fall war.

Umso ernüchternder fällt das erste Zusammentreffen mit "Zeitgeist" aus - der Titel ist leider mehr traurige Umstandsbeschreibung als ironischer Kommentar -, denn was hängen bleibt, sind vor allem Bollerschlagzeug und Bratgitarren, die mit penetranter Voluminösität versehen wurden, so als ob sich irgendein ein Wichtigtuer ständig in den Vordergrund schieben wollte.

Ein Overkill an Overdubs! Dahin ist offenbar Corgans Talent, subtile, melodiöse Songs zu schreiben, die mehr sind als verkappte Metal-Songs für TOOL- und Marilyn Manson-Fans. In den ruhigeren Momenten wird "Zeitgeist" dann halbwegs erträglich, aber der frühere, immer mal wieder aufblitzende Pumpkins-Sound geht zum größten Teil im alles überlagernden Alternativerock-Geplärre unter, wofür die Single "Tarantula" symptomatisch ist.

Ich hätte mich über eine richtig gute neue Pumpkins-Platte wirklich gefreut, aber "Zeitgeist" ist selbst gemessen am sonstigen Standard der Mainstream-Produktpalette eine äußerst überflüssige Angelegenheit und lässt sich nur mit einer gehörigen Dosis Nostalgie hinsichtlich der früheren Glanzzeiten dieser Band ertragen.

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