V.A.

Grindhouse - Planet Terror CD

Ich sag's ja ungern, aber Quentin Tarantino fängt langsam an zu nerven. Erst das Gehampel mit "Kill Bill" und jetzt "Grindhouse", wo sich das ursprüngliche Konzept eines 180-Minuten-Double-Features als kommerzielle Schnapsidee entpuppte, weshalb man den eh schon überlangen "Death Proof" von Tarantino jetzt auch noch in einer 30 Minuten längeren Fassung einzeln ertragen muss.

Da macht Robert Rodriguez' andere Hälfte, "Planet Terror", fast schon wieder mehr Spaß, obwohl es sich dabei um eine ebenfalls zu lange und unoriginelle Zombie/Invasions-Farce handelt, deren Unterhaltungswert sich auf einige derbe Scherze und viel Splatter beschränkt.

Rodriguez' schier uferlose Kreativität ist aber nicht auf das Medium Film beschränkt, sondern setzt sich auch im Bereich Musik fort und so schreibt er auch mal gerne die Musik für seine Filme.

Im Gegensatz zum mal wieder zusammengeklauten "Songtrack" von Tarantinos "Death Proof" gibt es bei "Planet Terror" tatsächlich überwiegend Rodriguez-Kompositionen in Zusammenarbeit mit Graeme Revell (früher mal bei SPK, falls sich noch jemand erinnert ...) und anderen Leuten.

Insgesamt 22 Nummern, irgendwo zwischen düsterem Surf, Italowestern-Musik, Texas-Blues, Elektropop und monotonen John Carpenter-Sounds, wo teilweise Rose McGowans rauchige Stimme zu hören ist.

Darunter auch "Too drunk to fuck" von den DEAD KENNEDYS in der ganz amüsanten Version der inzwischen noch mehr als Tarantino nervenden NOUVELLE VAGUE, die echt keiner braucht. Soundtracks sind ja immer so eine Sache, aber "Planet Terror" liefert einem eine wirklich unterhaltsame Bandbreite stilistischen Einfallsreichtums, was die Platte auch ohne den Film gut hörbar macht.

Na ja, und wer den Film dann auch noch mag, hat direkt doppelt Grund hier zuzugreifen. (7)