SIX TWILIGHTS

s/t CD

Was für eine verspulte Platte! Wie ein Nebel legt sie sich über den Hörer, lässt hier und dort Strukturen erkennen, die aber immer wieder zu Gunsten der Atmosphäre aufgegeben werden. Flächen aus langen Synthesizerklängen und granulierten Klavier- und Gitarrensamples bilden das Grundgerüst, über das von Gastsängerinnen oder Mastermind Aaron Gerber selbst gesungene und gesprochene Texte wie verloren wandeln.

Das ist eine ziemlich ätherische Angelegenheit und hat mit klassischer Popmusik nur noch wenig zu tun. Wer sich aber auf diese digital zerpflückte, aber doch sehr harmonische und warme Musik einlässt, der wird mit einem eindringlichen Hörerlebnis belohnt, das irgendwo zwischen FENNESZ, MÚM, TAKAGI MASAKATSU und verschiedenen Kranky-Releases immer noch Richtung Pop zeigt.

Richtig ergreifend wird es, wenn sich aus diesem dichten Soundteppich regelrechte Popmelodien herausschälen, die einen noch mehr einnehmen, als es der Rest der Scheibe sowieso schon macht.

Als Bonus gibt es noch eine DVD mit einem einstündigen Video-Äquivalent zur Musik. Ich bin dann mal meditieren. (58:55) (8)