MUTANTS

Death Cult CD

Zwei Jahre nach "Voodoo Blues" schicken die finnischen Instrumental-Mutanten ihr neues Album ins Rennen, das ebenfalls wieder eine eigenwillige Mischung bietet, "a mixed bag of nuts", wie der Amerikaner dazu sagt.

War man in der Frühphase noch mehr auf fuzzig-garagige Sounds mit surfiger Komponente spezialisiert, zeigte man bereits beim Debütalbum, das man stilistisch sehr offen ist und auch Einflüsse aus Salsa, Latin, Exotica, Psychedelic, Seventies-Disco-Funk und zig anderen Genres verarbeitet - und damit mit "Death Cult" an dem Punkt angelangt ist, an dem die famosen LARRY AND THE LEFTHANDED mit "Quantum Rider" angekommen waren.

Seltsam eigentlich, dass das bloße Weglassen von Gesang schon ein eigenes Genre begründet, aber genau das ist hier der Fall: "Cops in heat" etwa könnte aus einem "Shaft"-Soundtrack stammen, so originalgetreu wird hier gespielt, andere Nummern seien deutschen Krimi-Regisseuren ans Herz gelegt, die mal coole Musik für die obligatorische Puff-Szene brauchen, wo sich im Hintergrund Damen auf der Strip-Bühne an Stangen winden.

Dabei ist die Musik der MUTANTS durchaus auch jetzt schon als Soundtrack geschätzt, wurde mehrfach für Skate- und Snowboard-Clips verwendet und ist damit mal was anderes als der ewig gleiche kalifornische "Emocore", der gerne dafür herhalten muss.

Sehr krisp ist die Produktion, nicht so hallig, wie viele Surf-Instrumental-Platten, sondern mit richtig Groove, und das braucht es auch, um die sechs Finnen in ganzer Pracht auf Konserve zu bannen, inklusive aller Bläser und Percussion-Instrumente.

Teilweise freilich hat das auch was von Seventies-Progrock und da zucke ich dann etwas zusammen, doch unter, Strich ist dieser "Death Cult" eine unterhaltsame Angelegenheit. (42:46) (07/10)