RAY COLLINS' HOT-CLUB

Tohuwabohu CD

Vor nahezu fünf Jahren schlossen sich neun junge Herren, allesamt mit der Leidenschaft für feinen Zwirn, kühle Cocktails und heißen Swingabilly versehen, zusammen, um als HOT CLUB den Sound der heißesten Combos der frühen Fünfziger wiederzubeleben.

Dafür hatten die Herren allesamt schon beste Referenzen als Mitglieder von swingenden Ensembles wie den PYROMANIX, Eddie and the FLATHEADS oder den DESPERADOS erworben. Zusammen haben sie nun schon drei Alben veröffentlicht, und dass ausgerechnet ein Dummbatzen wie Till Schweiger sich für diesen Sound so sehr interessierte, dass er den Club für seinen Film "Barfuß" engagierte, ist schon erstaunlich.

Denn die neun Hotclubber spielen einen so dermaßen authentisch klingenden Swing, Jive, R&B und Rockabilly, dass es nur so eine Freude ist. Der Hit zum Film, "Barefoot", ist schon ein recht heißer Feger, ganz im Stil der käsigeren Pop-Songs des spätfünfziger Johnny Burnettes.

Dazu gibt es eine ganze Reihe angenehmer Swingschnulzen im Stile seiner "Highness of Hi-de-ho", dem großen Cab Calloway. Was etwas nervt, auch wenn es genretypisch ist, ist die Unart, einen Song erst dann für beendet zu erklären, wenn wirklich jeder auch mal einen Solopart hatte.

So können sich die Stücke zum Teil etwas gleichförmig dahinschleppen. Aber bei der Live-Präsentation ist das natürlich die willkommene Gelegenheit zum Schau machen, und dann hat das durchaus seine Berechtigung.

Alles in allem ist dem Club da ein ungemein stilbewusstes und stilechtes Album gelungen, alle Achtung. (07/10)