REZUREX

Beyond The Grave CD

Ich muss gestehen, dass ich im Psychobilly-Genre seit dessen Hochzeit Ende der Achtziger nur wenig Licht und viel Schatten sehe. Nun mögen Billies allgemein düstere Gestalten sein und das Schummrige dem Grellen vorziehen, doch in musikalischer Hinsicht liegt in diesem Genre ähnlich viel im Argen wie im Deutschpunk, stoßen ein paar wenige herausragende Bands auf eine Menge mittelmäßiger bis langweiliger.

In den letzten Jahren war eine der wichtigsten neuen Bands des Genres TIGER ARMY, und diese wiederum sind für dessen aktuellen Boom in den USA verantwortlich. Da war es absehbar und auch zu hoffen, dass TIGER ARMY nicht lange alleine bleiben, und mit REZUREX ist dieser Wunsch jetzt Wirklichkeit geworden.

Denn ehrlich, seit "The Power Of Moonlight" hat mich keine Scheibe des Genres mehr so begeistern können, und Fiend Force, sonst eher für Bands mit gewissem MISFITS-Faktor bekannt, ist hiermit ein dicker Fisch ins Netz gegangen.

Dabei ist so ein gewisser Goth-Touch auch bei "Beyond The Grave" (schon alleine der Titel spricht Bände) nicht von der Hand zu weisen, huldigt die Band der Horror-Thematik und hat ähnlich wie die frühen TIGER ARMY so einen gewissen "ghoulischen" Touch.

Der wiederum hängt mit der Vergangenheit und den musikalischen Vorlieben von Bandboss, Gitarrist und Sänger Daniel DeLeon zusammen, der einst die Punkband INSAINTS gründete, dann unter anderem bei DEEP EYNDE spielte und schließlich die später in REZUREX umbenannten LOBO NEGRO gründete.

Das vorliegende Album ist das lange erwartete Debüt des Vierers, zu dessen Line-up, sofern es die Zeit zulässt, auch Jeff Roffredo von TIGER ARMY, Troy Rüssel von NEKROMANTIX und der ebenfalls bei diesen beiden Bands trommelnde James Meza gehören.

Die elf mitreißenden Songs sind dabei ein gelungener Crossover aus STRAY CATS, Psychobilly und dem Gothpunk der MISFITS, durchaus eigenständig umgesetzt, aber doch mit unüberhörbaren Parallelen zu TIGER ARMY.

Guter Stoff, das, ich bin mir sicher, von denen wird man noch hören. (Auf der Ox-CD zu hören.) (30:40) (08/10)