20 TO LIFE

The Life And Times Of John Sinclair DVD

John Sinclair war von 1966 bis 1969 der Manager der Proto-Punk-Legende MC5, doch der bis heute mit wallendem Hippie-Lockenkopf durchs Leben schreitende Gegenkulturaktivist war schon lange vorher politisch aktiv und ist es auch heute noch.

Steve Gebhardts Film porträtiert den "poet, performing artist, bandleader, music journalist, radio broadcaster, record producer, educator and activist" von den frühen Sechzigern, als der 1941 in Flint, Michigan geborene Sinclair beginnt sich gesellschaftlich zu engagieren, sich für die Beat-Autoren interessiert und bald selbst die Reize eines selbstbestimmten Lebens entdeckt, bis in die Gegenwart.

Er und seine Freunde produzieren eine Zeitschrift, sie kiffen viel, engagieren sich gegen den Vietnamkrieg, und so lassen die Konflikte mit der Obrigkeit nicht lange auf sich warten, ja, sie verstärken sich, als Sinclair Manager der aus Detroit stammenden und später nach Ann Arbor umsiedelnden MC5 wird und angesichts seiner Umtriebe mit der White Panther-Partei.

Die Obrigkeit schafft es schließlich, ihn wegen eines Joints zu einer bis zu 20 Jahre dauernden Gefängnisstrafe verurteilen zu lassen, doch nach massiven Protesten, denen sich auch John Lennon anschließt, kommt Sinclair nach 29 Monaten wieder frei.

Gebhardts Film zeichnet das Leben von Sinclair nach, er interviewte Freunde, Mitstreiter und Angehörige, auch Sinclair kommt zu Wort, zeigt selbst sein Elternhaus, erzählt aus seiner Kindheit - und war auch Co-Produzent des Films, so dass seine Rolle im Kontext der White Panther Party, die manche auch eher kritisch sehen, hier doch eher aus Sinclairs Sicht geschildert wird.

Dennoch: Ein spannendes Porträt eines eigenwilligen Aktivisten und unbedingt sehenswert.