COLOR FRED

Bend To Break CD

Nach John Nolan und Shaun Cooper verlässt mit Fred Mascherino ein weiteres Mitglied TAKING BACK SUNDAY, um auf eigenen Beinen zu stehen. Statt es aber deren neuer Band STRAYLIGHT RUN gleichzutun und sich den melancholischen Klängen zu verschreiben, widmet sich der bärtige Blondschopf weiterhin rockigen Songs.

So klingt "If I surrender" eher nach LAGWAGON als nach TAKING BACK SUNDAY und auch "Complaintor" scheut keine verzerrten Gitarren. Dies ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn in "Hate to see you go" wildert der Gitarrist eindeutig in DASHBOARD CONFESSIONAL-Territorien, was man ihm aber recht schnell verzeiht, denn seine Lieder, die beim ersten Hören noch recht beliebig anmuten, entfalten im Laufe der Zeit doch einen gehörigen Reiz und versanden nicht in tragischem Schwermut, sondern brechen oft aus dem vermuteten Schema aus.

Besonders "I didn't see" sticht aus den elf Tracks hervor, da Mascherino hier PIXIES-Melodik mit einem Punk-Smasher kreuzt, der irgendwie auch verdammt gut auf "Incesticide" von NIRVANA gepasst hätte.

Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass ich mir anfangs von diesem Album recht wenig erwartet habe, aber THE COLOR FRED hat mich Lügen gestraft. Emocore, wie er sein sollte: Schmissig, ehrlich und niemals theatralisch.

(40:02) (7)