CRIME IN STEREO

Is Dead CD

Den Titel des Albums kann man durchaus wörtlich nehmen, denn was die Band im Jahr 2007 umsetzt, hat mit dem Stoff der "alten Tage" nicht mehr viel zu tun. Vergesst das Debüt "Explosives And The Will To Use Them" oder den brillanten Nachfolger "The Troubled Stateside", 2006 eines meiner absoluten Lieblingsalben.

CRIME IN STEREO 2007 haben ein neues Kapitel in ihrer Bandgeschichte aufgeschlagen, nicht zuletzt ausgelöst durch allerhand private und berufliche Veränderungen. So hat Gitarrist und Songwriter Alex Dunne sowohl mit einer Diabetes zu kämpfen als auch den Posten eines "political consultant" inne, Bassist Mike Musilli ist inzwischen Lehrer an einer Highschool.

Alles Entwicklungen, die die Band nach extensiven Touren erstmal aus dem Fokus einzelner Mitglieder rückte. Das Ende schien nahe. Nach ein paar Monaten "zu Hause" gab es aber eine spontane Tour und anschließend neue Proben.

Die Band merkte sehr schnell, dass sie durchaus weitermachen wollte, aber an dem Punkt war, etwas Neues zu starten, daher auch der viel sagende Titel. Rein musikalisch wollte man andere Pfade ausloten und auch Sänger Kristian Halbert hatte inzwischen reichlich geprobt und seinen Gesang verändert, ein weiteres Mosaiksteinchen im neuen Sound von CRIME IN STEREO.

Das alles kriegt man hier in elf Songs gebündelt um die Ohren gehauen - schwere Kost, vor allem für den Fan. Die Band bietet haufenweise sphärische Songs, mit reichlich Gesangsfacetten bis hin zu hohem Kopfgesang, ich fühle oft an THE CURE oder andere New Wave-Truppen erinnert.

Zwischendurch kommt immer mal wieder altes Hardcore-Feeling in dem ein oder anderen Part durch, eindeutiger Oldschool-Track ist aber lediglich "Nixon". Dagegen zeigt die Band speziell bei "Animal pharm", "Small skeletal" oder "Unfortunate tourist" eine gänzlich andere Seite.

Wenn sie es nicht ganz so arg treibt, sprechen mich die melodiösen, ruhigen Strukturen durchaus an, aber so wirklich mein Ding ist das hier leider nicht mehr. (35:10) (5)