GERONIMO

s/t CD

Viel Glück wünscht das Label allen Rezensenten beim Finden von Vergleichen, um GERONIMOS Musik zu beschreiben. Clever von Three.One.G., denn ihnen bleibt so eine Klassifizierung erspart. Woran sie aber nicht dachten, ist der Kaninchen aus dem Hut-Trick jedes Musikjournalisten: das Namedropping.

Und siehe da, schon lassen sich Anhaltspunkte liefern, die GERONIMO etwas zugänglicher erscheinen lassen. Drummer Ruiz, Bassist Francoso und der für die Elektronik und den spärlichen Gesang zuständige Nelson spielten bereits in den Neunzigern zusammen bei SLEESTAK; Nelson war Mitglied von MAN IS THE BASTARD und deren Ableger THE BASTARD NOISE, Ruiz zudem bei SLOWRIDER.

GERONIMO gründeten die drei 2005, um den in Sachen Noise ja nicht gerade unerfahrenen Japanern anhand einer Tour ihre Vison von minimalistischem Krach zu präsentieren. Ihr Debütalbum ist dann auch zum größten Teil von brachialer und monotoner Minimalelektronik geprägt, die aber immer wieder von brutalstem Noiserock aufgesprengt wird - unfassbar wuchtig und fies sind Bass und Schlagzeug dann.

In diesen Momenten zeigt sich, dass GERONIMOs Songs trotz Hang zum Experimentellen eigentlich gar nicht so weit vom Schema des klassischen Rocksongs entfernt sind, wie man zuerst vermutet - sie besitzen nur eine zugegeben sehr eigene und spezielle Dynamik.

Bezeichnend für die Sperrigkeit von GERONIMOS Musik ist wohl, dass gerade der von David Yow (QUI, Ex-JESUS LIZARD, Ex-SCRATCH ACID) geschrieene Song "Facepeeler" der eingängigste auf diesem Album ist.

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