KING CRIMSON

The ConstruKction Of Light CD

Die Aufarbeitung des KING CRIMSON -Backkatalogs dürfte sich auch langsam dem Ende nähern und so hat man es hier mit dem 12. Studioalbum einer der einflussreichsten Progrock-Bands aller Zeiten zu tun. Ein Album von 2000 aus der fünften Phase der Band, die sicherlich die schwächsten Alben hervorgebracht hat, allerdings kann man sich bereits über die Qualität der Veröffentlichungen aus den 90ern streiten, auch wenn KING CRIMSON und das einzige verbliebene Ur-Mitglied Robert Fripp niemals in solch peinliche Gefilde abrutschten, wie man sie von GENESIS und PINK FLOYD kennt.

Und wer "The ConstruKction Of Light" sieben Jahre nach seiner Entstehung das erste Mal hört, wird angesichts der Radikalität der Platte extrem überrascht sein, hier besitzt der Begriff "progressiv" noch eine echte Bedeutung.

KING CRIMSON klingen brutal und scharfkantig wie selten zuvor, als wollten sie Bands wie TOOL ernsthaft Konkurrenz machen, gleichzeitig treiben sie den Grad der Zerstückelung des eigenen Sounds noch viel weiter ins Extrem, ohne wie der Abklatsch irgendeiner Metal-Kapelle zu klingen.

Eigentlich verweist man dabei in jedem Song auf die eigene Bandgeschichte, findet aber dennoch zu einem modernisierten Sound, der bis zum Ende der Platte eine mitreißende Steigerung erfährt.

"The ConstruKction Of Light" scheint fast ein etwas unterbewertetes Spätwerk zu sein, gerade angesichts der ganzen aktuellen Bands, die auf KING CRIMSON verweisen, aber denen nicht das Wasser reichen können, etwa solche Stümper wie MARS VOLTA.

Also Bonus gibt es noch den recht schönen, eher ruhigen Song "Heaven and earth", wo Fripp seinen Hang zu ambienten Klängen zeigt, womit das Stück allerdings wie ein Fremdkörper auf dem ansonsten recht harten Album wirkt, das anschaulich die ungebrochene Relevanz dieser Band belegt.

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