Manchmal hat man so was. Irgendetwas kommt dir an einem Album bekannt vor, obwohl du die Band gar nicht kennst. Bei mir hat es drei Durchgänge gebraucht, bis ich herausgefunden habe, was des Albumpudels Kern ist: die Stimme.
Sie gehört Stephen Brodsky, dessen Band CAVE IN sich in einer unbefristeten Pause befindet, weil deren Musiker sich anderen Projekten widmen wollen. Und hier ist so eins, Brodsky und Connors von oben genannter Band plus Bassist Johnny Northrup, ehemals OCTAVE MUSEUM.
Als geniales Haustier hat der Dreier ein wüstes Album fabriziert, das mit der Vergangenheit der Musiker kaum etwas gemein hat. Beim ersten Hören habe ich vermutet, PET GENIUS seien eines dieser Duos, die sich momentan so breit machen.
Dafür spricht der knarzige und trockene Sound, der ohne großen Schnickschnack auskommt, und der ein wenig dem der Labelmates AUSTERITY PROGRAM ähnelt, die nun mal ein Duo sind. Musikalisch spackt die Band zwischen matschigem Rock, selbst erfundenem "Chromatic blues" und merkwürdigen Popnummern hin und her.
Und auch wenn man als Hörer nicht jeden Unsinn mitmachen möchte, ist das Ganze doch wirklich kurzweilig. Gegen ein neues Album von CAVE IN hätte ich trotzdem nichts einzuwenden. (29:50) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Christian Meiners