RED LORRY YELLOW LORRY

The Very Best Of ... CD

Nachdem Anagram vor zwei Jahren das Debütalbum "Talk About The Weather" (1985) von RED LORRY YELLOW LORRY neu aufgelegt hatte, gibt es jetzt das für Spätgeborene eigentlich noch sinnigere Komplettset: "The Very Best Of ..." erschien bereits 2000, wurde jetzt neu aufgelegt und enthält alle Songs der aus Leeds stammenden RED LORRY YELLOW LORRY.

Dass die Band aus der gleichen Stadt wie die SISTERS OF MERCY stammt, das hört man zumindest den frühen Aufnahmen deutlich an: Chris Reeds düsterer Gesang, das monotone Schlagzeugspiel, der blubbernde Bass, die fiebrige Gitarre - kein Wunder, dass mir seinerzeit RLYL als großer Fan der frühen Sisters so gut gefielen.

Dabei ist und war es eigentlich unfair, der Band, die sich selbst eher in der Tradition von CHAMELEONS und JOY DIVISION sah, diese große Nähe zu unterstellen beziehungsweise vorzuwerfen. RLYL blieben ihrem düsteren, harten Gitarrensound treu, veröffentlichten 1986 mit "Paint Your Wagon" noch ein zweites exzellentes Album und hatten mit Tracks wie den hier enthaltenen "Beating my head" (die erste Single), "Talk about the weather", "Hand on heart", "Hollow eyes" oder "Walking on your hands" auch einige echte Hits im Programm.

Die Band nahm noch ein paar weitere Platten auf, doch bis zur Auflösung 1991 konnte sie nicht wieder an die Magie der frühen Tage anknüpfen. 2003 gab es dann eine Reunion, ein paar Konzerte wurden gespielt, und Bandboss Chris Reed veröffentlichte ein Soloalbum.

Wer sich, angefixt von INTERPOL, EDITORS und Co., mit den historischen Vorbildern dieser Bands beschäftigen will, kommt hier nicht vorbei. Im Booklet gibt's eine knappe History aus der Feder von Alex Ogg.

(78:12) (9)