ANTITAINMENT

Nach der Kippe Pogo!? CD

"Hallo, wir sind jetzt da!", schmettert es aus den Boxen. An gesundem Selbstbewusstsein hat es ANTITAINMENT noch nie gemangelt, auch auf ihrem neuen Longplayer "Nach der Kippe Pogo!?" nicht. Wenigstens ist der obligatorische Selbstbeweihräucherungssong erst an zweiter Stelle zu finden.

"Waterride the lightning" ist eine Ode an den Wasserrutschen-Sport und die bandeigenen Erfolge darin. Der ANTITAINMENTsche Jahrmarkt ist also wieder voller Kuriositäten. Aber auch an Gemeinheiten mangelt es diesmal natürlich nicht.

Karrieremusiker, Konsens-Punks und ganz gewöhnliche Spießergesellen sollten sich nur mit Suspensorium ins Getümmel stürzen, denn ANTITAINMENT teilen erneut gutplatzierte Tiefschläge aus. Ihre Allzweckwaffe: ungeheurer Wort-, Spiel- und Aberwitz.

Und außerdem versteht es der durchgedrehte Haufen geradezu virtuos, auf jedem musikalischen Terrain zu brillieren, und mag es von seinen Wurzeln her noch so geschmacklos sein. Käseorgel und Blastbeats haben noch jeden peinlichen Song veredelt und Bad Vilbels bestem Exportschlager neben dem Sprudelwasser zu einer unverwechselbaren eigenen Note verholfen.

Die bildet sich aus der Schnittmenge von Hardcorepunk, True Metal und Eurodance-Music. Demnach hat sich gegenüber dem Vorgängeralbum "Cooler Plattentitel" also nicht viel geändert. Das Chaos ist quasi zum System geworden, aber wer sich seine eigene Nische geschaffen hat, darf ruhig ein bisschen darin verweilen.

(25:28) (8)