GALLOWS

Orchestra Of Wolves CD

Das nächste große Ding im Hardcore-Bereich kündigt sich an. Zumindest wenn man der englischen Musikpresse, allen voran dem NME und Kerrang!, trauen darf. Die Live-Qualitäten der GALLOWS aus dem südenglischen Watford sollen Berichten zufolge spektakulär sein, BAD RELIGION dürfen sich also über einen guten Support freuen.

Epitaph in den Staaten hat schon angebissen, hierzulande wird "Orchestra Of Wolves", das in England bereits 2006 auf dem Kleinstlabel In At The Deep Records erschienen ist, nun sogar über einen Major publiziert.

Sänger und Vorzeige-Rabauke Frank Carter kündigt jetzt schon mal die Auflösung seiner gerade erst durchstartenden Band innerhalb der nächsten fünf Jahre an, weil er sich nun einmal zum Tätowieren berufen fühlt und nicht zum Singen.

Es wird also schon mal fleißig an der Legendenbildung gearbeitet. Umso erstaunlicher dann die Tatsache, dass "Orchestra Of Wolves" ein im besten Sinne unspektakuläres Album geworden ist. Soll heißen: keinerlei Anbiederung an den Zeitgeist, kein falsches Pathos oder in ein Metal-korsett gezwängte Popsongs.

Stattdessen erfreulich rotziger und altmodischer Hardcore-punk, ein Sänger, dem man Wut und Verzweiflung gerne abnimmt und eine Menge virtuoser Tricksereien, die man sich zum Teil bei REFUSED oder AT THE DRIVE-IN abgeschaut hat.

Sowas rechtfertigt zwar nicht den oben beschriebenen Hype, ergibt aber in der Summe ein wirklich gutes Debütalbum mit nur wenigen Hängern. Und mindestens ein Album hat die Band laut Carters Aussage noch, um sich vor dem großen Knall in den Punkrock-Olymp zu spielen.

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