PRETTY THINGS

Balboa Island CD

Mit ihrer 43-jährigen Karriere sind die PRETTY THINGS nur geringfügig kürzer im Geschäft als ihre großen Brüder im Geiste, die ROLLING STONES. Nie hatten sie auch nur annähernd soviel Erfolg wie Mick und Keef, nie spielten sie in Fußball-Arenen, und bereits im 66er TV-Clip zu "Come see me" bieten sie eine bissige Parodie auf Beatlemania und das Superstartum ihrer von Groupies gejagten R'n'B-Kollegen.

"Balboa Island", das lange erwartete elfte Studio-Album, erstes Lebenszeichen nach acht Jahren, kann ohne Bedenken auf eine Stufe mit den Meisterwerken der 60er und 70er gestellt werden. Vom Stadion-Rock bei "All light up" über den Akustikgitarren-Blues "Feel like going home" bis zum paisley-dekorierten "Dearly beloved", ganz im Stile ihrer 67er Abbey-Road-Psychedelia-Phase haben die PRETTY THINGS eine recht dunkle Platte geschaffen - verloren, grübelnd, kraftvoll, mysteriös und so eckig wie kantig.

13 neue Songs mit einer erstaunlichen Rohheit, Tiefe und Leidenschaft, darunter auch eine ganz gelungene Coverversion von Bob Dylans "The ballad of Hollis Brown". Zum Line-up gibt es mitzuteilen, dass sie die einzige 60s "British Invasion"-Band sind, die in kompletter 66er-Besetzung spielt, ergänzt nur durch den "Neuen", Gitarrist Frank Holland, seit mittlerweile 15 Jahren Bestandteil des Ensembles.

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