SUBWAY SECT

1978 Now CD

Vergangenheitsbewältigung ... Vic Godard ist eine jener grauen Eminenzen des britischen Punkrocks, die heute beinahe vergessen sind, und dabei hätte alles ganz anders kommen können: Godard bewegte sich in frühen SEX PISTOLS-Zeiten in deren Umfeld, und angeblich war es Malcolm McLaren, der ihm riet, doch einfach selbst eine Band zu gründen.

Bernie Rhodes, der Manager von THE CLASH, nahm auch SUBWAY SECT unter seine Fittiche, man spielte sowohl mit den Pistols wie THE CLASH zusammen Konzerte, und Rhodes sowie der ebenfalls für Strummer & Co.

arbeitende Mickey Foote kümmerten sich dann 1978 um die Aufnahmen für das erste SUBWAY SECT-Album, das auf Rhodes' Label Braik Records erscheinen sollte. Was auch immer es war, das Rhodes den Glauben an die Band verlieren ließ, er schickte Godard und Co.

in die Wüste, die Originalbänder gingen verloren, allein ein paar Monitortapes überlebten und tauchten später hier und da wieder auf. Godard fing von vorne an, suchte sich neue Mitspieler und refomierte SUBWAY SECT, die mit "What's The Matter, Boy?" dann 1980 ihr Debüt veröffentlichten.

Später wandte sich Godard dem Rockabilly und Swing zu, während seine (Ex-)Bandkollegen mit den JO BOXERS zwei Charthits hatten. Letztlich zog er sich ganz aus der Musik zurück und wurde Briefträger.

In den Neunzigern folgte dann ein kleines Revival, altes Material wurde auf CD neu aufgelegt, und 1998 gab es ein neues Album. Und jetzt "1978 Now": Vic will es noch mal wissen, Unerledigtes drückt auf die Seele, und so hat er mit Freunden, die damals schon bei SUBWAY SECT spielten, das verlorene Bernie Rhodes-Album neu eingespielt und schreibt dazu im Booklet: "...

I decided it was time to record these songs as they sounded in the 70s - simply because they deserved to be properly recorded and released." So ist es geschehen, und erstaunlicherweise ist es Godard geglückt, seine alten Lieder so zeitlos aufzunehmen, dass sie zwar nicht unbedingt nach jugendlichem Punk à la 1978 klingen, aber doch nach etwas gereiftem Punk der frühen Achtziger.

Eine wunderschöne Zeitreise für den Punkrock-Gourmet - und definitiv kein peinliches Rerecording im Hardrock-Stil. Kommt mit dickem Booklet inklusive Texte. (40:50) (8)