TWANG

Twang'em High CD

"Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide", könnte BOSS HOSS knurren, wenn er an einem heißen Mittag auf der Hauptstraße von Countrification City der TWANG-Gang zum Duell gegenüberstehen würde. Wer würde Sieger sein? Wäre das überhaupt ein Duell auf Augenhöhe? Eher nicht, denn die Twangie-Boys haben schon einige Jahre mehr als erfahrene Country-Cover-Hit-Band in der Satteltasche, neun um genau zu sein.

In der Zeit haben die Braunschweiger sich auf diversen Country-Bühnen im Land rumgetrieben und drei Platten rausgebracht, auf denen sie alles und jeden, der ihnen in Form von zeitgenössischen Hits und Klassikern gegenüber tritt, in eine ihnen passend erscheinende Country-Form gestopft.

Bei dem Konzept bleibt es auch auf "Twang'em high" und vorausgesetzt, dass man bei reinen Coverbands nicht gleich rote Pocken und Atemnot kriegt, funktioniert das sehr gut. Klar, einige Songs erkennt man recht schnell wieder - "Fight for your right" ist und bleibt auch mit Fiedel und Stompbeat ein Klassiker - aber bei anderen muss man THE TWANG hoch anrechnen, dass sie daraus sehr eigene gute Versionen machen können - und dafür sogar waschechte amerikanische Country-Musiker gewinnen konnten.

TURBONEGROs Hit "Get it on" mutiert mit Frauengesang so luftig, dass er fast wie Lou Reed klingt, und auch das im Original unausstehliche Gnarls Barkley-Disco-Monster "Crazy" klingt nach der TWANG-Bearbeitung so dunkel, dass ich dachte, Nick Cave hätte da seine Finger im Spiel.

Besser als die Hoss-Hengste gefallen mir Hank Twang und seine Kollegen allemal, aber in Countrification City gibt's wohl für jeden Outlaw die passende Jukebox. (56:20) (8)