BARRY ADAMSON

Back To The Cat

Vergingen zwischen "King Of Nothing Hill", Barry Adamsons letztem Album für Mute, und "Stranger On The Sofa", dem ersten für das eigene Label Central Control, noch vier Jahre, hat es jetzt nur knapp zwei bis "Back To The Cat" gedauert.

"Stranger On The Sofa" war für mich eher eine Enttäuschung, Adamson light, wo sich der ehemalige MAGAZINE- und BAD SEEDS-Bassist überraschend eingängig gab. Man hätte da einfach etwas Unkonventionelleres und Experimentierfreudigeres erwartet, schließlich konnte Adamson ja eigentlich schalten und walten, wie er wollte.

Aber auch "Back To The Cat" entpuppt sich erneut als recht pflegeleicht, wirkt aber homogener als der Vorgänger. Und wenn man sich erst mit dem Gedanken angefreundet hat, dass Adamson unter Zuhilfenahme seiner gewohnten Zutaten ein geschmackvolles Popalbum eingespielt hat, kann man mit den zehn Songs durchaus viel Spaß haben, die zwar etwas glatter als früher daherkommen, aber nur bedingt kommerzieller.

Dirty Barry klingt sicherlich cleaner als auf seinen brillanten Frühwerken, aber dennoch durchzieht die Platte nach wie vor ein "The Man With The Golden Arm"-Flair, geprägt von Jazz-, Soul- und Soundtrack-Einflüssen und instrumentiert mit schrägen Orgel-Sounds und fetten Bläsersätzen.

"Back To The Cat" pulsiert wie ein swingender und groovender Martini on the rocks auf dem Tresen einer verrauchten Pianobar, in dem allerdings jemand seinen Zigarillo gelöscht hat, denn Adamson wäre nicht Adamson, gäbe es bei ihm nicht auch noch eine unterschwellig vorhandene dunkle Seite.

Selbst innerhalb eines unverschämt eingängigen Überhits wie "Civilization", quasi Adamsons Update von "Set the controls for the heart of the pelvis" für ein neues Kapitel seiner facettenreichen Karriere.

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