BLAKES

s/t

Nach 7" und EP kommt den Regeln des Geschäfts entsprechend das erste Album, und warum sollte das bei diesem Trio aus Seattle anders sein? Die Vorgeschichte der Musiker klingt erschütternd: Landeier aus stockkonservativen, armen Familien kämpfen sich in die Großstadt durch, überleben in billigsten Motels mit Tütensuppe und haben doch nur die Band im Kopf, den Glauben daran, es irgendwie zu schaffen, und gehen auf selbst gebuchte Touren.

So viel Hartnäckigkeit zahlt sich aus, mittlerweile schafft man es schon bis nach England und Frankreich, hinterließ selbst bei Iggy Pop bleibenden Eindruck ("This shit is good!") und hat ein Album raus, das mit "Don't bother me" schon ganz stark beginnt (dieser eine Part mit "Shake shake shake" erinnert verblüffend an THE CURE) und wäre Seattle nicht auf der falschen Seite der Welt, sondern irgendwo auf der britischen Insel, ich wette, die Hype-Maschine liefe bereits auf Hochtouren.

Denn irgendwie klingt es hier über weite Strecken so, wie es die Presse auf der Insel gerne hat: ein bisschen garagy, ein bisschen punkig, viel schöne Melodien, aber auch Disharmonien und alles in allem mit der Fähigkeit, smarte Popsongs zu schreiben.

Aber auch lokale Vergleiche liegen auf der Hand: die SHINS sind hier und da ein angemessener Vergleich, dann wieder schimmern BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB durch und sogar Johnny Thunders. Ein wilder, aber sympathischer Mix - beim nächsten Europabesuch bitte Deutschland nicht vergessen! (8)