BUBONIX

Capsaicin

Okay, der Überraschungseffekt des Vorgängers ist hier nicht mehr vorhanden. Umso schöner ist es zu sehen, dass es die sechs Limburger ernst meinen, und ihre krude Mischung aus elektronischen Spielereien, Punkrock, Metal und Hardcore durchziehen.

In etwas ernsteren Musikzeitschriften wird man wahrscheinlich entweder etwas von Post-Blablaba oder vielleicht auch gar nichts über "Capsaicin" zu lesen bekommen. Mir kann das egal sein, und ich denke einmal, der Band wird es ähnlich gehen.

Wer solche Stücke in die Runde wirft, denkt in anderen Dimensionen. Allein die Tatsache, dass die BUBONIX als ausgesprochene Liveband ein Album aufnehmen, für das man zu vollem Genuss besser die Kopfhörer auf die Ohren setzt, zeigt, hier geht es um mehr als nur Routine.

Produzent Kurt Ebelhäuser schafft es vorbildlich, die Vielschichtigkeit der Band so zu konservieren, dass man bei jedem weiteren Durchlauf etwas zu entdecken hat. Abwechslung ist das Schlüsselwort! Natürlich wird es Menschen geben, denen die Harmonien auf Stücken wie "We won't fall" oder "Dogs and horses" zu klebrig klingen.

Drauf geschissen, als Gegenpol funktionieren "Schlagbolzen", oder die subtile Coolness von "London nights". Großes Kino! (9)