CORRECTO

s/t

Ja, ich gebe zu, ich bin immer vorne mit dabei, wenn es um "Brit-Bashing" geht, um das Geißeln der Hypemaschinerie auf der Insel, die jede Woche ein neues "next big thing" braucht, doch nüchtern betrachtet muss man einfach gestehen, dass die Anzahl an wirklich guten neuen Bands von der Insel auch heute noch verdammt groß ist und man froh wäre, wenn auch nur zehn Prozent solcher Bands in Deutschland zu finden wäre.

Aktuelles Beispiel sind für mich CORRECTO (blöder Name, klingt wie Eiscreme) aus Glasgow, die das Spiel mit der klassischen 2:30-Nummer perfekt drauf haben. Bester Beweis hierfür: das in seiner Grandiosität erinnernde "Joni", die erste Single der Band, die eine verdammte Hymne ist und der auch "Do it better" oder "Here it comes" nur wenig nachstehen.

77er-Punkrock, THE FALL-Knarzigkeit, die Intensität von THE WHO, ein ausgeprägter Sinn für hübsche Melodien und Bewusstsein für all die großen britischen Bands der Sechziger - die zwölf Songs in rund dreißig Minuten machen alles richtig.

Ob freilich der Atem für zwei, drei weitere gute Alben reicht, muss sich zeigen, aber wenn ein "One-Album-Wonder" so viel Spaß macht wie CORRECTO, ist mir das eigentlich auch egal. Ach ja ...

Glasgow: FRANZ FERDINAND-Trommler Paul Thomson trommelt auch hier. (8)