EELS

Meet The Eels

Es ist äußert schwer, über diese zwei Veröffentlichungen zu schreiben, weil man nicht so recht weiß, wo man anfangen soll. Ein Versuch: Beim diesjährigen Superbowl ließ es sich die Band circa hunderttausend (!) Dollar kosten, einen Werbeclip für "Useless Trinkets" zu schalten.

Das Vergnügen dauerte eine (!) Sekunde, und verdeutlicht somit hervorragend den Humor der Band. Die erwähnte Raritätensammlung mit dem Untertitel "B-Sides, Soundtracks, Rarities And Unreleased" umfasst insgesamt fünfzig Stücke auf zwei CDs (obendrauf gibt es sogar noch eine DVD mit sechs Song vom Lollapalooza 2006), und verschafft somit eine wunderbare Übersicht, zwischen welchen Extremen sich das Genie von Mark Oliver Everett bewegt.

Ob fragil arrangierte und von Streichinstrumenten getragene Versionen alter Stücke, entspannte Remixes, oder auch äußerst rohe und krachige Blues/Punk-Aufnahmen, dieser Mann scheint zu wissen, was er tut, immerhin versteckt sich irgendwo in jeder Komposition der perfekte Popsong.

Wem das alles zu viel sein sollte, kann es auch erstmal mit "Meet The Eels" versuchen. Hierbei handelt es sich um ein klassisches Best-Of, das mit vierundzwanzig enthaltenen Stücken so ziemlich jeden Hit der Band an Bord hat.

Wobei der geneigte Fan natürlich nur schwer glauben kann, dass es Menschen gibt, die Songs wie "Novocaine for the soul", "Last stop: this town", "Love of the loveless", "Souljacker part 1" oder "Railroad man" noch nicht irgendwo im Schrank stehen haben.

Als Bonus gibt es zum einen das unveröffentlichte Missy Elliot Cover "Get ur freak on" sowie eine DVD mit den zwölf Videoclips der Band (das Filmchen zu "Mr. E's beautiful blues" ist aus rechtlichen Gründen nicht enthalten).

Hierbei sorgt vor allem der Audiokommentar von E selbst für Unterhaltung, wenn der Gute nicht gerade den Spruch aus seinem chinesischen Glücksplätzen vorliest oder mit seinem Hund spricht, gibt er die eine oder andere Anekdote zu Themen wie Wim Wenders, Nervenzusammenbrüche und Videobudgets zum besten.

Wem dies alles immer noch nicht genug sein sollte sei gesagt, dass beide Alben in einer wundervollen Aufmachung, mit detailreichen Booklets und umfassenden Linernotes daherkommen. Aber mal ehrlich, weniger wäre dem Schaffen von E und seinem Flohzirkus an Mitmusikern auch nicht gerecht geworden.

Bleibt eigentlich nur noch eine Sache zu sagen, und die klaue ich einfach Mal einer enthaltenen Abbildung: "Good afternoon, Sir, have you written your tonight's setlist?" (10)