HIGHER ELEVATIONS

The Protestant Work Ethic

Seit 2003 spielen THE HIGHER ELEVATIONS aus Schweden zusammen, und neben diversen Kleinformaten und Compilationbeiträgen veröffentlichten sie mit "Always The Same" im Jahre 2005 auch ein erstes Album via Little Teddy.

Drei Jahre später kommt nun der Nachfolger, was den Albumtitel zum spöttischen Kommentar werden lässt - protestantische Arbeitsethik geht irgendwie anders, glaube ich. Aber was nützen jährliche Album-Updates, wenn darüber der Reiz einer Band flöten geht? Anlässlich des Debüts verglich ich die Band um Niklas Gustafsson noch mit allem, was damals an schwedischen Neo-Garage-Bands hip war, und das war damals sicher angemessen, wird aber THE HIGHER ELEVATIONS anno 2008 auch nicht mehr gerecht.

Irgendwo im Hintergrund, als Arbeitsgrundlage, ist dieser garagige Rock'n'Roll-Ansatz erhalten geblieben, aber heute wirkt die Band viel luftiger, poppiger, ja psychedelischer auf mich, erinnert ich mich auch mal an (nicht erschrecken!) die wundervollen Pop-Songs von THE CURE aus den späten Achtzigern, an MONOCHROME SET, SHINS und JACOBITES, ja auch an die (wenigen) guten Momente der KAISER CHIEFS, und die Ausschmückungen mit Orgel hier, Trompete da und Piano dort lassen das Album nur noch verspielter wirken.

Damit setzt man sich auf sehr überzeugende Weise zwischen die Stühle, vermeidet von einem längst abgefahrenen Zug mitgerissen zu werden und beweist mit einem Lied wie "The paperback", dass man durchaus das Zeug dazu hat, auch als radiotaugliche Single-Band wahrgenommen zu werden.

Ein sprödes Album, dem man durchaus ein paar Durchläufe widmen muss, um vollends überzeugt zu sein. (8)