HORRORPOPS

Kiss Kiss Kill Kill

Was mich an den HORRORPOPS bislang immer gestört hat, war die Tatsache, dass ich dieser Patricia Day das alles einfach nicht abkaufe. Das lag nicht einmal so sehr an ihren höchstens durchschnittlichen gesanglichen Qualitäten und an dem vergeblichen, krampfhaften Versuch, ein düster-leidenschaftlich und doch cooles Stimmtimbre zusammen zu bekommen, sondern hauptsächlich an dem Mangel an authentischem Feeling, das den Sound der HORRORPOPS auszeichnete.

Das trifft zum Teil leider auch auf ihr bereits drittes Album "Kiss Kiss Kill Kill" zu. "We really wanted to get back to the classic New Wave-feel that we love", erklärt Patricia Day in einen Interview und ja, Songs wie um Beispiel der Titeltrack "Kiss kiss kill kill" versprühen durchaus ein wenig düsteres 80er-Wave-Feeling und gehören auch zu meinen persönlichen Höhepunkten des Albums.

Die Hommage an den MADNESS-Überhit "Our house" im Song "Missfit" finde ich hingegen weder originell noch amüsant. Wahrscheinlich wollte man noch einmal die eigene Vielseitigkeit unterstreichen, die ja auf "Kiss Kiss Kill Kill" tatsächlich über den ursprünglichen Psychobilly-Pop hinaus geht und auch wieder Ska-, Goth(?)- und Surf-Elemente enthält.

Ich glaube, was mich am Gesamtprodukt HORRORPOPS nach wie vor ärgert, ist, dass die Verpackung deutlich besser ist als der Inhalt. Als Samstagabend-Soundtrack für Nachwuchs-Betty Pages eignet sich "Kiss Kiss Kill Kill" aber allemal.