INDIAN JEWELRY

Fake And Cheap

Wenn man böswillig wäre, könnte man anführen, wir hatten SUICIDE und THE VELVET UNDERGROUND und wir haben THE KILLS und THE RAVEONETTES - warum dann noch INDIAN JEWELRY? Schlicht deshalb, weil sie erschreckend konsequent, radikaler und unkommerzieller sind als die Letztgenannten und es in keinem Fall darauf anlegen, kommerziell erfolgreich zu sein.

Eine wunderbare Feedback unterlegte Electroclash-Orgie, die an wirren psychedelischen Elementen nicht spart, was zu erwarten war, wenn sich Bandmitglieder mit Alter Egos wie "Erika Trasher" schmücken, die beispielsweise die Keyboards - im weitesten Sinne - und die Gitarre bedient.

Die Band aus Texas, die das mitunter gepflegte Chaos der frühen FLYING LIZARDS zu einer langweiligen Sonntagnachmittagstanztee-Veranstaltung degradiert, hält sich an nur wenige Regeln: vielleicht an die eine, dass Disharmonie so aufgebohrt werden muss, dass sie schon wieder nicht so anmutet - oder wie es ein amerikanischer Journalist beschrieb: "Here, as on the primal thud of ‚Powwow', there's a psychedelic glint to the group's distorted vocals and scrambled guitars that seems to draw its Texan lineage directly from the BUTTHOLE SURFERS' ‚Locust Abortion Technician' or ‚Hairway To Steven'.".

Exakt das ist es. Nicht für die introvertierten Momente des Lebens geeignet, aber hervorragend für die exzessiven Abgänge: "They are doing that to electro what the BUTTHOLE SURFERS did to ‚the blues' or SCRATCH ACID to the funk" - und zwar in dieser Reihenfolge.

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