LACK

Saturate Every Atom

LACK aus Kopenhagen, Dänemark sind sowohl musikalisch als auch labeltechnisch eine Band, die - gelinde gesagt - nicht gerade auf der Stelle tritt. Der 2001 auf Nova Recordings erschienene Erstling "Blues Moderne: Danois Explosifs" fiel noch sehr ungestüm und rauh aus, wurde mit REFUSED, BOTCH, JR EWING und Konsorten in einen Topf geworfen.

Danach folgte vier Jahre später, deutlich verändert, auf dem Label Level Plane der Nachfolger "Be There Pulse": die alten Referenzen wollten schon nicht mehr greifen, beinahe episches Songwriting verband sich mit der Kantigkeit von FUGAZI und machte eher einen Schritt Richtung Mathrock, ohne jedoch frühere HC-Pfade gänzlich zu verlassen.

Mit der neuen LACK-Platte auf dem dänischen Label Play/Rec ist schon wieder alles anders. Das Infoblatt bezeichnet die Entwicklung folgendermaßen: "‚Saturate Every Atom' is LACK exploring and concentrating their capacity for rock", und das trifft es auch irgendwie ganz gut.

Man wurde wesentlich kompakter, von den 13 Songs überschreitet in etwas über 30 Minuten gerade mal einer die Drei-Minuten-Grenze, und mit "Cph" und "Happiest thing alive" sind ihnen mindestens zwei Indie-Hits mit absolut fantastischen Melodien gelungen.

Ein relativ schnörkelloses, aber ganz und gar nicht unspektakuläres Post-HC/Indie-Album, das anders als zuvor öfter auf den Punkt kommt, dazu mit Passagen aufwartet, die nach ein- oder zweimaligem Hören hängen bleiben und durchaus nicht weit entfernt ist von der ebenfalls auf Play/Rec erschienenen BARRA HEAD-Platte.

Produziert wurde das Album von Kumpel und Labelmate Per Chnöeld (MENFOLK) und gemastert von Bob Weston (SHELLAC). Mit "Italien shoes, asylum suicides" gibt's dann zum Abschluss noch einen akustischen Punkrock-Protestsong im Sinne von AGAINST ME!.

Zumindest textlich blieb man also der alten Formel treu, was auch "Indie kids wear the keffiyeh but can't spell PLO" oder "I want you to call me Peter North" beweisen. (8)