MARTI

Unmade Beds

Das nennt man dann wohl mal einen Geheimtip. Hinter MARTI versteckt sich ein Sextett aus Genua, das sich so ganz und gar den gängigen Pop-Konventionen entzieht und dabei doch auf ungewöhnlich Art und Weise daran vergreift.

Sänger Andrea Bruschi klingt wie eine Reinkarnation von Bryan Ferry, stets versetzt mit der Coolness eines David Bowie und der Melancholie eines Nick Cave. Das funktioniert schon mal gut.

Die Instrumentierung fällt ebenfalls ungewöhnlich aus. Klavier, Akkordeon, Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug findet man so in dieser Kombination auch eher selten außerhalb des Jazz. Doch davon ist "Unmade Beds" weit entfernt.

Die Songs sind sperrig und doch leichtfüßig, eingängig und dabei sehr nachdenklich. Die Melancholie der BAD SEEDS trifft auf die Pop-Attitüde von ROXY MUSIC und Virtuosität der TINDERSTICKS.

Genau richtig für lange Abende mit viel Rotwein und noch mehr dummen Gedanken im Kopf. Noch sind MARTI bei uns ziemlich unbekannt. Das sollte sich ändern. Mit "Unmade Beds" wurde die Messlatte bereits sehr hoch gelegt.

(9)